Royalgames sperrt Konto ohne Grund

29. Juli 2016 | 32 Kommentare

Die Onlinespiele-Plattform Royalgames  hat nach Beantragung der ersten Auszahlung grundlos meinen Account gesperrt.
Trotz Übersendung einer Ausweiskopie sowie einer langen Erklärung wurde nun mein Konto komplett gelöscht – und das von unbeteiligten Personen gleich mit.
Das dies kein Einzelfall ist, zeigen zahllose Berichte im Internet.

Ich fange aber mal ganz von vorne an.
Seit vielen Jahren sind Bekannte und Verwandte von mir auf der Onlinespiele-Plattform Royalgames (ehemals King.com) als sogenannte Geldspieler aktiv.
Die Seite gehört der Midasplayer.com Ltd. mit Sitz in London.

Vor wenigen Wochen habe ich mich dort registriert und meinen Status durch eine Einzahlung zum Geldspieler hochgestuft.
Anmerken möchte ich, das ich auf anderen Spieleplattformen durchaus Erfahrungen gesammelt habe – dies allerdings ohne Geldeinsatz. Laut AGB von Royalgames ist dies auch nicht verboten.

Mitte Juli war es dann soweit. Ich hatte gute 50 € auf dem Konto und ich beantragte die erste Auszahlung.
Als Möglichkeit steht nur PayPal zur Verfügung und Royalgames kassiert nochmal 1 € Auszahlungsgebühr.
Aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen dauert eine Auszahlung bei Royalgames 14 Tage.

Kurz vor Ende dieser Wartezeit wurde plötzlich mein Konto gesperrt und ich erhielt eine Nachricht vom Kundendienst.
Laut Geschäftsbedingungen habe man das Recht, eine Kopie des Ausweises zu verlangen. Wenn ich diese nicht einreichen würde, bliebe mein Konto gesperrt und man könne die Auszahlung nicht bearbeiten.

Ausweis eingescannt, hochgeladen – man hat ja schließlich nichts zu verbergen – und Warten auf die Freischaltung des Accounts.
Es passierte aber nichts. Also fragte ich höflich nach, wann ich denn wieder freigeschaltet werden würde.
Diesmal wurde geantwortet – allerdings anders als ich es erwartet hätte.

Das Sicherheitssystem von Royalgames zeigte angeblich Hinweise, das ich bereits ein erfahrener Spieler wäre. Ob ich schon mal ein Juwelenkonto gehabt hätte und wenn Freunde oder Familie auf der Seite spielen würden solle ich doch deren Benutzernamen nennen.

Wahrheitsgetreu erklärte ich, das ich bereits auf anderen Spieleportalen Erfahrungen gesammelt hätte, wir durchaus mit mehreren von der gleichen IP-Adresse (bleibt ja in einem Haushalt nicht aus) eingeloggt wären und das ich bereit wäre, meine „Aussage“ auch als Eidesstattliche Erklärung abzugeben.
Ferner sagte ich deutlich, wenn ich hätte betrügen wollen, das ich sowas durchaus cleverer angestellt hätte – z.B. in regelmäßigen Abständen mit Absicht verlieren.

Benutzernamen meiner Verwandten und Bekannten gab es natürlich nicht. Auch hier nannte ich klipp und klar die Gründe: einmal Datenschutz und dann Angst vor kollektiven Sperren (was ja dann auch passierte).

Nach sage und schreibe 4 Tagen (und einer Nachfrage) kam dann die Antwort, das man meine Auskunft an die entsprechende Abteilung weitergeleitet hätte.
Wiederum 2 Tage später endlich die finale Antwort. Lang und ausgiebig wurde erklärt, das man das Recht hätte, Konten zu überprüfen und zu schließen.
Bei der Überprüfung wurde festgestellt, das ich gegen die Geschäftsbedingungen verstoßen hätte – wie genau, wurde nicht mitgeteilt. Vermutlich weiß man das selbst nicht.

Mein Konto war zu diesem Zeitpunkt schon gelöscht, leider auch die Konten von zwei völlig unbeteiligten Personen. Ihr einziges „Vergehen“ war es, die gleiche IP wie ich zu haben. Mit einer einfachen Überprüfung der Ausweise hätte man die Existenz dieser Personen feststellen können.

Doch daran hatte Royalgames augenscheinlich überhaupt kein Interesse.
Warum man 8 (!) Tage brauchte, um das ohnehin feststehende „Urteil“ zu vollstrecken, bleibt mir ein Rätsel.
Wirft man einen Blick ins Internet wird einem aber schnell klar, das dieses Vorgehen durchaus eine gewisse Methodik hat.
Beispielhaft ist vor allem dieser Artikel Fazit Royalgames. Es gibt aber noch zahllose weitere Berichte.

Ganz schlimm finde ich diese Sippenhaft. Es wird lieber mal ein Unschuldiger gelöscht, anstatt hier eine genauere Überprüfung durchzuführen.
Welche Hinweise das Sicherheitssystem anzeigte wurde ebenfalls nicht gesagt. Gegen welchen Punkt der AGB ich also verstoßen habe, bleibt für immer ein Geheimnis.
Vielleicht habe ich auch einfach nur zu forsch nachgefragt, was denn da bei der Überprüfung meines Ausweises so lange dauert… man weiß es nicht und ich vermute mal, das es der Kundendienst von Royalgames ebenfalls nicht weiß.