Sind Webkataloge tot?
Seit vielen Jahren liest man im Internet immer wieder die Aussage, dass Webkataloge tot wären.
In manchen Foren oder Blogs steht sogar, dass Einträge in Webkataloge mittlerweile schädlich für die eigene Webseite sind.
Nach diversen Updates von Google (Panda, Pinguin) sind zahlreiche Seiten in den Rankings abgestürzt.
Laut den selbsternannten SEO-Gurus sind daran die Einträge in den Webkatalogen schuld und nur ein radikaler Backlinkabbau würde helfen.
Aha. Dann gehe ich diesen Thesen doch mal auf dem Grund.
Habe ich schon erwähnt, das ich selbst ein paar redaktionell geführte Webkataloge betreibe und dazu auch noch Dienstleister (u.a. SEO) bin?
Nein, okay – dann ist das ja jetzt geklärt. 🙂
Gehen wir zunächst der Behauptung nach, Webkataloge sind seit geraumer Zeit tot.
Ja, zugegeben – wenn man so manchen Katalog besucht und sieht, das die letzte Aktivierung mehr als 100 Tage zurück liegt oder das noch 8435 Einträge auf Freischaltung warten, dann ist dieses Verzeichnis nicht nur tot sondern mausetot.
Das ist aber dann eher ein Problem des Betreibers und nicht repräsentativ für alle anderen.
Bei meinen Webkatalogen erfolgen täglich Einträge und das nicht nur noch Privatpersonen oder Seitenbetreibern, die sich nicht in SEO-Foren herumtreiben. Namhafte Agenturen erstellen weiterhin Einträge in Webkataloge.
Blackhat-SEO? Werden hier etwa Webseiten gezielt durch Katalogeinträge ins Google-Nirwana geschossen?
Völliger Quatsch. Aber glaubt man der im Netz kursierenden These, das Webkataloge eher schädlich als nützlich für den Backlinkaufbau sind, dann wäre das die einzig vernünftige Erklärung, warum SEO-Firmen die Seiten ihrer Kunden bei mir (und bestimmt auch bei anderen) eintragen.
Fakt ist, das Webkataloge nach wie vor ein beliebtes Mittel zum Erzeugen von Backlinks ist. Nirgendwo in den Google-Richtlinien findet sich der Hinweis darauf, das es anders wäre.
Allerdings werden Backlinks aus Webkataloge nicht mehr so hoch bewertet und vor allem Money-Keywords als Seitentitel nicht mehr so gewichtet wie früher.
Ein vernünftiger, aussagekräftiger Titel und eine zur Seite passende Beschreibung (die nicht in jedem Katalog die gleiche sein sollte) sind heutzutage unverzichtbar.
Ein-Satz-Beschreibungen, wie sie mancher Dienstleister noch heute abliefert, sollten vermieden werden.
Es gibt bestimmt Webkataloge, die sollte man unbedingt meiden. Google empfahl einst und empfiehlt auch heute noch, die Verwendung von redaktionell betreuten Verzeichnissen.
Grund hierfür dürfte sein, das in solchen Katalogen kein Spam oder gegen geltendes Recht verstoßende Einträge vorhanden sind und es somit keine „schlechte Nachbarschaft“ (Bad Neighbourhood) gibt.
Dann müsste nur noch kurz die Frage geklärt werden, warum denn so viele Webseiten nach den Panda und Pinguin-Updates mächtig abgerutscht sind.
Das kann man zwar nicht pauschal für alle Seiten sagen, aber bei vielen sind folgende Gründe auschlaggebend gewesen:
Immer wieder die gleichen oder SEO-optimierte Texte, ständig den gleichen Ankertext oder harte Money-Keywords als Linktext.
Mangelnde Qualität der Seiten selbst, selten bis gar keine Seiten-Updates.
Gekaufte Backlinks und Einträge in sogenannte Presseportale oder SEO-Blogs.
Zu schneller Linkzuwachs (Stichwort: unnatürlicher Backlinkaufbau) und zu viele Backlinks von Seiten mit hohem PageRank.
Ich möchte diesen Beitrag als Einstieg in eine kleine Serie benutzen, in der es hauptsächlich um Webkataloge gehen wird.