Wie Webkatalog-Betreiber mit dem Google Disavow Tool bedroht werden
Seit dem Pinguin-Update rutschen Webseiten aufgrund ihres Linkprofiles und der Art der Linktexte bei Google massiv ab. In einschlägigen Foren und Blogs wurde daher der radikale Abbau der Backlinks empfohlen.
Webkatalog-Betreiber sind diejenigen, die darunter leiden – und ich habe nun die Nase gestrichen voll von den Seitenbetreibern oder Agenturen regelmäßig mit der Anwendung des Disavow Tools bedroht zu werden.
Aus diesem Grund lege ich jetzt mal offen, wie wir fast täglich genötigt werden, nur weil andere schwerwiegende Fehler in der Vergangenheit begangen haben.
Meine Webkataloge sind eine Dienstleistung, nicht mehr und nicht weniger. Redaktionell geführt, ständig gepflegt und mit klaren Nutzungsbedingungen.
Jeder Seitenbetreiber kann seinen Eintrag mit den zugesandten Daten selbst löschen.
Hier fängt aber das Problem bereits an.
Vor dem Pinguin-Update war es so, dass viele ihren Webseiten schnell mal in hunderte Kataloge eingetragen haben oder jemanden damit beauftragten.
Dementsprechend sahen viele Einträge auch aus (soll aber hier nicht Thema sein).
Die Mails mit den Zugangsdaten wurden oft sofort gelöscht. Änderungen oder gar eine Löschung des Eintrages stand bei den meisten überhaupt nicht auf dem Plan.
Dann kam er… der Google Pinguin.
Von heute auf morgen rutschten viele Seiten im Ranking ab. Schnell konnte man lesen, das nur ein radikaler Backlinkabbau das sinkende Schiff retten könnte.
Betreiber von Webkataloge bekommen seit dem unzählige Mails mit der Bitte oder Aufforderung zur Entfernung der Backlinks.
Bei mir flattern ebenfalls regelmäßig solche Mails ins Postfach.
Was mich am meisten aufregt sind diejenigen, die von oben herab schreiben und sofort eine Drohung mit aussprechen.
Meist ist es die Androhung, das Google Disavow Tool zu benutzen, falls man nicht unverzüglich reagiert.
Dieses Tool ist dafür da, Links für ungültig erklären zu lassen, wenn man keine andere Möglichkeit hat, an diese heran zu kommen.
Aha… also, bei mir kann man jederzeit seinen Eintrag selbst entfernen und ich reagiere auch auf jede Anfrage.
Wenn ich einen Eintrag entfernen soll, dann nehme ich dafür eine Aufwandsentschädigung (aber schon seit 2 Jahren).
Komischerweise sind viele Seiteninhaber bereit, teure Agenturen für eine Tätigkeit zu bezahlen, die dann der Webkatalogbetreiber ausführt.
Aber wenn dieser dann dafür entlohnt werden möchte, wird es richtig ungemütlich.
Ich habe dutzende Mails, in denen ich danach massiv mit dem Disavow Tool oder gar rechtlichen Schritten bedroht wurde.
Mal ganz davon abgesehen, das allein die Androhung der Benutzung in meine Augen bereits den Tatbestand der Nötigung erfüllt, weil hier ein extremer Druck durch eine mögliche Abstrafung des Webkataloges seitens Google aufgebaut wird.
Das schreiben auch viele unverblümt in ihren Mails.
Ferner geht mir echt auf die Nerven, das solche Mails fast immer mit den Worten beginnen, „Backlinks von ihrer Webseite sind schädlich/gefährlich/giftig“.
Hä? Geht´s noch?
Ja klar. Es gibt das so viel gelobte Onlinetool LinkDetox, das einem schädliche Links anzeigt.
Aber… ich muss jetzt aufpassen bei der Wortwahl… das ist der größte Unsinn den es gibt.
Fakt ist nämlich, das Google bisher nirgendwo preisgegeben habt, woran man schädliche Backlinks erkennen kann.
Ein weiterer Fakt ist auch (und Blogger-Kollegen werden dies bestätigen), das völlig harmlose Seiten und Blogs als gefährlich eingestuft wurden, die absolut Google-konform geführt werden.
Drittens sollte man noch erwähnen, das dieses Tool Backlinks anzeigt, die es gar nicht (mehr) gibt. Aktuell ist was anderes.
Naja, jeder muss selbst wissen wofür er sein Geld ausgibt. Meiner Ansicht nach aber nicht für so was.
Ganz neu ist nun die Masche, dass die Einträge ohne die Kenntnis der Seitenbetreiber erfolgten und damit nicht autorisiert wären.
Keine Ahnung, in welchem Blog oder Forum dieser Tipp steht. Aufgrund der Häufigkeit dürfte er aber irgendwo öffentlich zu finden sein.
Geil oder? Hunderte von Einträge und keiner davon mit Genehmigung des (abgestraften) Seitenbesitzers. 🙂
Black Hat SEO in Perfektion. Die dunkle Seite der Macht treibt ihr böses Spiel… 🙂
Im Ernst: ich kann solche Leute echt nicht verstehen. Anstatt erst mal kleinere Brötchen zu backen werden die Backen ganz weit aufgerissen und herablassend diejenigen bedroht, die für diesen Schlamassel am wenigsten können.
Leider weiß ich auch, das viele Kollegen aus Angst klein beigeben oder ihre seit vielen Jahren gut geführten Verzeichnisse aufgrund dieser Situation schließen.
Und gerade für diese Menschen wird es Zeit, das man endlich im Klartext darüber berichtet, wie sie bedroht, genötigt oder auch beleidigt wurden.
Ich hoffe, das auch andere anfangen, ihre Erfahrungen offen zu legen.
…kann ich absolut nachvollziehen. Besonders ab entsprechenden Google Updates häufen sich immer mehr und mehr „charmante bis bösartige arrogante“
Mail um eine Löschung von eingetragenen diversen Seiten zu verlangen. Da ich auf meinen Webkatalogen nur Einträge freischalte, wo die E-Mail Adresse identisch mit dem Impressum über einstimmt…ich zitiere : Black Hat SEO in Perfektion ! Lustig finde weiterhin das oftmals SEO-Betreiber (oder was die auch immer machen) eine Löschung vehement verlangen, die in der Vergangenheit immer wegen konformer Nutzungsbedingungen abgelehnt wurden. Ja…die Welt ist klein und man sieht sich -:)
Ich teile Ihre Meinung bzw. Ihre Ansicht zu 100 %. Auch wir betreiben ein paar Webkataloge und Artikelverzeichnisse. Wir bieten den Eintrag kostenlos an und nunmehr fordern immer mehr eingetragene Unternehmen von uns die Löschung dieser Einträge. Obwohl für die Einträge damals Agenturen gegen Entgelt beauftragt wurden, sollen wir jetzt Zeit und somit Geld für die gewünschte kostenlose Entfernung dieser Links investieren. Da diese Forderungen weder korrekt noch fair sind erbitten auch wir die Zahlung einer fairen Aufwandsentschädigung. Wird darauf nicht eingegangen bleibt der Link bestehen. Ich denke, dass dies gerecht ist, denn ich sehe keinen Anlass diesen Aufwand kostenlos abzugeben.
Hallo …,
mh; mir fällt dazu spontan ein: „Das Leben ist binär – Du bist entweder eine Eins oder eine Null!“.
Netter Artikel, mal sehen inwieweit sich „dass alles“ bewähren wird.
Ciao, Sascha.